Solidarität unter Frauen
Die 26-jährige Jinda rannte mit dem jüngsten Kind aus dem Haus, als die Erde Anfang Februar an einem frühen Morgen im Norden Syriens bebte. Der Rest der Familie wurde unter dem einstürzenden Haus begraben. Ein Tag später konnte eines ihrer drei Kinder, verletzt aber lebend geborgen werden. Ihr drittes Kind, ihr Mann, der Schwager und der Schwiegervater starben. Die junge Mutter ist mit ihren Kindern auf sich allein gestellt. Mit einer Geldspende von SyriAid kann sie sich das Nötigste kaufen: Essen für sich und ihre Kinder, Kleider, Heizöl für den nächsten Winter.
Nach der Erdbebenkatastrophe in Syrien und der Türkei haben sich in der Region Basel Frauen zusammengetan und 10000 Franken gesammelt. Das Geld haben sie als Spende an SyriAid überwiesen, verbunden mit dem Wunsch, damit alleinerziehenden und alleinstehende Frauen in den Erdbebengebieten in Syrien zu unterstützen.
Mithilfe von Kontakten vor Ort hat SyriAid Frauen gesucht, die es besonders nötig haben, weil sie keine Verwandten oder Bekannten haben, die sie unterstützen können. Auch die Schwestern Sairan und Norhan profitieren von der Spende. Die 28-jährige Sairan war im achten Monat schwanger und nicht zu Hause, als ihr Mann und die Schwiegereltern unter dem eigenen Haus begraben wurden. Heute ist ihre Tochter knapp ein halbes Jahr alt. Norhan, 30 Jahre alt und dreifache Mutter, hat ihren Mann ebenfalls verloren. Bei der Arbeit auf den Olivenfeldern wurde er von einer Mine getötet. Die Schwestern leben mit ihren Kindern bei den Eltern und sind dringend auf diese Unterstützung und die Solidarität angewiesen.
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