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Kurdengebiete in Syrien - Türkei droht mit Angriff

Erdogans Militär bereitet sich offenbar auf einen erneuten Einmarsch in Syrien vor. Im Visier ist der kurdisch kontrollierte Kanton Afrin.

Überschattet vom bevorstehenden G20-Gipfel in Deutschland eskaliert in Syrien der türkisch-kurdische Konflikt mit möglicherweise weitreichenden Folgen. Wie türkische Medien berichten und Präsidentensprecher Ibrahim Kalin bestätigte, bereiten sich die türkischen Streitkräfte mit Unterstützung ihrer syrischen Verbündeten darauf vor, in den kurdischen Kanton Afrin einzumarschieren.


In den letzten Tagen hatte die türkische Artillerie bereits mehrfach nach Afrin hinein gefeuert und damit nach Angaben der Militärs einen Beschuss von der kurdischen Seite erwidert. Der von syrischen Kurden bewohnte Bezirk Afrin liegt im Nordwesten Syriens an der Grenze zur Türkei. Es ist der dritte Kanton der kurdisch kontrollierten, von ihnen als „Rojeva“ bezeichneten Gebiete in Nordsyrien.


 

Erdogan setzt westlich des Euphrats auf die Zusammenarbeit mit Moskau

Zehntausende Einwohner des Kantons Afrin in Nordsyrien gingen am Mittwoch verganger Woche auf die Straße. Sie protestierten gegen die Artillerie-Angriffe der Türkei und der angegliederten Freien Syrischen Armee (FSA) in Afrin und der Sheba-Region. Die Türkei will mit ihrer erneuten Intervention einen Korridor verhindern, der alle Kantone der nordsyrischen demokratischen Föderation verbindet. Dabei setzt sie auf die Unterstützung aus Moskau.


Ein FSA-Anführer berichtete, ihr Ziel sei, die YPG von der türkischen Grenze zu vertreiben. Als ersten Schritt wollen sie die Kontrolle über die Stadt Tel Rifaat (auch: Tall Rifaat) und den nahegelegenen Militärflugplatz übernehmen. Danach soll Afrin belagert werden.


Al-Monitor berichtete von einem Angriff der türkischen Armee und der FSA mit Haubitzen auf YPG-Stellungen südwestlich von Azaz und nördlich von Tel Rifaat in der letzten Woche. Die YPG erwiderte das Feuer. Östlich von Tel Rifaat soll es ebenfalls zu Angriffen von der FSA gekommen sein. In der Sheba-Region zündeten die türkischen Proxytruppen die Kornfelder der Bauern an.


 

Kurdische Politiker aus Nordsyrien bitten um Hilfe

Kurdische Politiker aus dem Kanton Afrin im Nordwesten Syriens haben sich am Montag über das Internet hilfesuchend an die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen gewandt. Sie fürchten eine breit angelegte Offensive der türkischen Armee und syrischer Radikalislamisten auf ihre seit Jahren nahezu vollständig von der Außenwelt abgeschnittene Region, in der sehr viele Bürgerkriegsflüchtlinge Schutz gesucht haben. Die Türkei zieht seit einigen Tagen schweres Kriegsgerät an der Grenze zu Afrin zusammen. Seit Jahren wird das mehrheitlich von Kurden bewohnte Gebiet immer wieder von der türkischen Armee beschossen oder von syrischen Radikalislamisten angegriffen, die von der Türkei unterstützt werden.


 

Türkei bestätigt Angriffe auf kurdischen Kanton Afrin in Nordsyrien

Erdogan gibt im Kampf gegen die syrischen Kurden nicht auf. Russland hat anscheinend seine Position gegenüber den Kurden verändert.

 
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