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Spendenaufruf - Unterstützen Sie die medizinischen Einrichtungen in und um Afrin

Region Afrin

Afrin (kurd. Efrîn) liegt in der Provinz Aleppo im Bezirk Afrin, circa 65 Kilometer nordwestlich von Aleppo. Im Verlauf des Bürgerkriegs gab die syrische Regierung die Kontrolle über die Regionen an der Nordgrenze auf. Lokale kurdische Kräfte übernahmen vielerorts die Kontrolle. 2013 beschloss die „Partei der Demokratischen Union“ (PYD) gemeinsam mit weiteren Kleinparteien im Norden Syriens eine Übergangsverwaltung aufzustellen. 2016 wurde in der Folge die Demokratische Föderation Nordsyriens (Rojava) ausgerufen.


Da der Bezirk bis 2017 von kriegerischen Auseinandersetzung grösstenteils verschont blieb, sowie aufgrund der Nähe zu der Metropole Aleppo, haben sich zahlreiche Binnenflüchtlinge in und um Afrin niedergelassen. Im Frühling 2017 waren in Afrin 300’000 Flüchtlinge registriert, dies bei einer Gesamtbevölkerung von nicht einmal einer halben Million. Im Norden hat die Türkei die Grenze seit längerer Zeit geschlossen, von Süden her kam es immer wieder zu Angriffen durch islamistische Gruppierungen wie der Al-Nusra-Front (Fatah asch-Scham). Die Region war bereits 2013 nur noch sehr schwer zugänglich.


Aktuelle Situation in Afrin

Mitte Januar 2018 hat die Türkei den lange befürchteten Angriff auf die rund 2000 km² grosse Region Afrin gestartet. Allein am ersten Tag waren 72 türkische Kampfjets an den Angriffen beteiligt. Zu den Bodentruppen der türkischen Armee gehören nicht nur die mit ihr verbündeten islamistischen syrischen Milizen (u.a. ehemalige Al-Qaida und IS Kämpfer), sondern auch türkische Soldaten, beispielsweise in deutschen Panzern sitzend. Der Angriff richte sich gemäss türkischer Regierung gegen die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG bzw. YPJ), unter deren Schutz die mehrheitlich von Kurden bewohnte Region bislang vom Krieg verschont blieb. Die YPG, die das Militärbündnis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) anführte, war die bisher vom Westen unterstützte und führende Kraft im Kampf gegen den IS.


Der Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, erklärte, der Einsatz ginge weiter «bis die Region von der separatistischen Terrororganisation vollständig gesäubert wird.» Ziel sei zudem, dass die rund 3,5 Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei in ihr Heimatland zurückkehren könnten.


Ohne Erlaubnis der Großmächte wäre ein solcher Angriff nicht möglich. Am ersten Tag der Angriffe hatten sich russische Militärbeobachter aus der Region zurückgezogen, um »Leben und Gesundheit der russischen Soldaten keinem Risiko auszusetzen«, wie das russische Verteidigungsministerium verlauten ließ. Moskau wolle Afrin so zur Unterordnung unter das Regime in Damaskus zwingen, heißt es dagegen aus YPG-Kreisen. Aus dem Nato-Kommando kam bislang kein unmissverständliches Stopp-Signal, kein Einspruch, nicht einmal Kritik, nur Schweigen. Man nimmt unglaublich große Rücksicht auf das Nato-Mitgliedsland Türkei.


Projekte in Afrin


Die Angriffe in den ersten Tagen haben zahlreiche zivile Ziele getroffen. So wurde u.a. das Stadtzentrum von Afrin bombardiert, die Staumauer bei Meydankê und Krankenwagen des Kurdischen Roten Halbmonds bei Cindirêsê angegriffen. Sowohl in Meydankê als auch in Cindirêsê sind seit 2016/ 2017 von SyriAid finanzierte Gesundheitszentren in Betrieb. Auch das Flüchtlingslager Robar, 10 Kilometer südöstlich von Afrin wurde getroffen, wohin SyriAid 2017 zwei LKW’s mit Hilfsgüter lieferte.


Der im Januar 2018 durchgeführt Transport der „mobilen Krankenstation für Afrin“ und dessen Inbetriebnahme musste wenige Tage vor den Angriffen kurz vor der syrischen Grenze gestoppt werden.




Da es zahlreiche zivile Opfer zu beklagen gibt, ist das bereits vor den Angriffen am Limit funktionierende Gesundheitssystem massiv überlastet. Das einzige Spital in Afrin, welches wir seit 2013 unterstützen, kann nur noch die allerschlimmsten Verletzten behandeln. Medikamente kommen wegen den geschlossen Grenzen zur Türkei nur schwer und über teuer Umwege nach Afrin. Der einzige nicht von türkischen Verbündeten kontrollierte Zugang zur Region führt über Aleppo. Dieser wird zurzeit aber von Assad- Verbündeten überwacht und mehrheitlich blockiert. Somit gibt es für die Bevölkerung von Afrin und hunderttausende Binnenflüchtlinge keine Möglichkeit den Angriffen zu entkommen.


Leider muss davon ausgegangen werden, dass die Angriffe auf Afrin über längere Zeit anhalten und weitere Opfer zu befürchten sind. Wir rufen Sie dringend dazu auf, die medizinischen Einrichtungen in und um Afrin finanziell zu unterstützen!

 

Spenden mit dem Vermerk „Afrin“ an:

SyriAid

Postfach 817

CH-3000 Bern 31

PC 60-682692-6

IBAN CH96 0900 0000 6068 2692 6

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


 
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